Bolivien ist ein großes Land

Mit dem Bus durch Bolivien

 

Von Uyuni ging es für mich weiter nach Sucre. Da Bolivien wirklich auch ein großes Land ist, zwischen den einzelnen Städten aber nicht wirklich viel zu sehen ist, erwarteten mich wiederum 9 Stunden Busfahrt. Was soll ich sagen, der Bus hatte eine Panne und wir standen mitten im Nirgendwo abends um 6 Uhr. Dazu kam, dass ich wohl den günstigsten Bus ausgesucht hatte, den sonst nur die Einheimischen nehmen. Ich dachte ich traue meinen Augen nicht angesichts der Sachen, was die in den Bus schleppen. Neben Kindern in Tragetaschen, Hunden und Decken, transportierten sie außerdem Essen und sonstiges Zeug. Auf jeden Fall konnte der Bus irgendwie wieder repariert werden, hielt daraufhin allerdings alle 20min an, damit der Fahrer einmal um den Bus herumrennen konnte und irgendwas checken konnte. Wirklich beruhigend war das auf jeden Fall nicht. Angekommen bin ich auf jeden Fall, mit 2 Stunden Verspätung und bin nur noch tot ins Bett gefallen. Am nächsten Tag habe mich daran gemacht die Stadt zu erkunden und w ar wirklich positiv überrascht. Sucre ist meiner Meinung nach um einiges schöner als La Paz, besitzt viele Parks zum Verweilen und wird außerdem die weiße Stadt genant, da die Fassaden in weiß erstrahlen. Ich habe mich hier mit 3 Mädels von der Peru Tour getroffen, da sie ebenfalls gerade in Sucre waren. Das war wirklich schön, denn so musste ich dann doch nicht ganz alleine die Stadt erkunden und hatte außerdem jemand um gemeinsam Abend zu essen.

 

Letztendlich stand die letzte Busfahrt in Bolivien bevor, nämlich eine 12-stündige Nachtfahrt zurück nach La Paz. Wirklich freuen tat ich mich nicht darauf, aber was blieb mir anderes übrig als in den sauren Apfel zu beißen. Die Fahrt verlief dann vorerst ohne große Probleme, bis auf die Tatsache, dass es unglaublich kalt war und ich mir gewünscht habe, ich hätte meinen Schlafsack mit in den Bus genommen. Ich habe gefroren wie verrückt :D Kurz vor La Paz sollte es dann allerdings doch noch zu Schwierigkeiten kommen. Wie ich ja schon gesagt habe, kann es in Bolivien öfters mal sein, dass die Straßen aufgrund von Protesten blockiert werden. Das war der Fall, als wir nach La Paz reinfahren wollten. Die Straße war mit großen Eimern voller Steine blockiert, kein Durchkommen. Nach einer Stunde warten meinte der Busfahrer, dass wir besser loslaufen sollten und schauen, ob wir irgendwo auf eine freie Straße und ein Taxi treffen würden. Dieser Protest würde noch länger dauern. Gut, also meinen 17kg Rucksack aufgeschnallt und losmarschiert. Gottseidank konnte ich mich zwei Frauen aus La Paz anschließen, die ebenfalls in die Stadt mussten. Ohne die wäre ich verloren gewesen, da ich keine Ahnung hatte wo ich hinlaufen sollte oder in welchen Bus ich einsteigen sollte. Es folgte eine Busfahrt der bolivianischen Art, zu viele Menschen in einen Kleintransporter gepresst, alle paar Meter steigen welche aus oder ein. Der Bus schlängelte sich durch irgendwelche Gassen und kleine Sträßchen La Paz´ bis wir letzendlich ausgestiegen sind. Natürlich hatte ich keine Ahnung wo ich war, geschweige denn wo ich hinmusste. Nachdem ich der einen Frau meine Hoteladresse genannt habe, meinte sie, immer nur geradeaus und ich laufe direkt darauf zu. Gut, was blieb mir anderes übrig. Bepackt wie ein Packesel bin ich also 30min zu meinem Hotel gelaufen und war einfach nur froh, dass wir die Woche davor schon ein bisschen die Stadt erkundet hatte und ich somit irgendwann die Straßen und Plätze wiedererkannt habe und wusste wo ich hinmusste. Schweißüberströmt, übernächtigt und müde kam ich dann im Hotel an und hatte mich noch nie so sehr über ein Bett gefreut.

 

Das waren also meine Erlebnisse in Bolivien. In La Paz bin ich noch zwei Tage, bevor es dann nach Hause geht. Ich freue mich auf das mega Wetter in Deutschland, die Sonne und den See!

 

In diesem Sinne, schön, dass ihr meiner Reise auf diesem Weg gefolgt seid. Vielleicht habe ich euch Lust darauf gemacht, selber mal nach Südamerika zu reisen oder das Gegenteil ist der Fall und ich habe euch mit meinem Erlebnissen eher davon abgeschreckt. Wie auch immer, safe travels wohin es auch immer euch verschlägt und bis bald!

 

Alleine durch Bolivien

Salz & Schnee

 

In Bolivien, bzw. La Paz angekommen, endete die 3-wöchige Gruppentour. Ab jetzt war ich wieder auf mich allein gestellt, da ich noch 10 weiter Tage in Bolivien hatte und ich natürlich etwas mehr sehen wollte als lediglich die Hauptstadt. Nachdem man sich allerdings 3 Wochen um nichts kümmern musste, sei es Hostel, Essen, von A nach B kommen usw., war es dann doch wieder eine Umstellung alles selber zu organisieren. Gottseidank war uns Tourguide super hilfsbereit und hat mir einige Tipps für Bolivien gegeben. Bolivien ist im Gegensatz zu Peru wirklich nochmal ein paar Jahre hinterher. Auch der Tourismus ist noch lange nicht so gut ausgebaut wie in Peru. Es gibt traumhafte Landschaften hier, allerdings fehlt es einfach noch an den Angeboten und Touren um, dorthin zu fahren. Ein Highlight Boliviens sind auf jeden Fall die salt flats. Eine ca. 12.000 Quadratmeter große Salzwüste, die man laut Guide sogar vom Weltall aus sehen kann. Um dorthin zu gelangen, musste ich mit dem von La Paz nach Uyuni (9 Stunden Nachtfahrt). Von Uyuni aus startete die Tour, die ich gebucht hatte. 3 Tage und 2 Nächte durch die Salzwüste und Umgebung. Leider stand das Wetter überhaupt nicht auf unserer Seite, denn es hat tatsächlich geschneit, so dass wir viele Straßen gar nicht passieren konnten und einige Spots auslassen mussten, da man gar nicht hinkam. Normalerweise schneit es in Bolivien im Juli und August, Schnee im Mai hatten sie anscheinend noch nie! Also entweder kann ich mich glücklich schätzen das zu erleben, oder ich bin einfach ein Pechvogel. Trotzdem war die Landschaft in Schnee gehüllt traumhaft anzusehen und vor allem wenn die Sonne durch die Wolken gebrochen ist, war es toll. Am ersten Tag haben wir die Salzwüste durchquert und einige Fotos gemacht. An manchen Stellen ist die Salzkruste mit Wasser bedeckt, so dass sich der Himmel und die Wolken darin spiegeln, was wirklich unglaublich aussieht. Viel mehr konnten wir an dem Tag leider nicht sehen, da Nebel aufgezogen ist und alles in ein Grau getaucht hat. Die Nacht haben wir in einem Salz-Hotel verbracht. Echt verrückt, denn der Boden war wirklich aus purem Salz, sowie die Wände. Der zweite Tage erwartete es uns eben mit Schnee, so dass wir unsere Route abändern mussten und nicht alles sehen konnten. Damit fiel auch der dritte Tag mehr oder weniger ins Wasser, da wir zu den Geysiren und Hot Springs nicht durchkamen aufgrund der Straßenverhältnisse. Also blieb uns nichts weiter als zurück nach Uyuni zu fahren. Immerhin haben wir die Salzwüste nochmals durchquert und ich hatte Glück und konnte noch ein paar Fotos mit Sonnenschein schießen.