No me gustan las despedidas

Das Auslandssemester neigt sich dem Ende

Nachdem ich also zwei Wochen wieder in Deutschland verbracht hatte und die Zeit mit Familie und Freunde genossen hatte, bin ich am 3.1 wieder zurück nach Spanien geflogen. In Málaga habe ich mich dann mit Sandra und Sol getroffen, die lustigerweise genau am gleichen Tag zurück nach Spanien gekommen sind.  Wir haben dann noch ein bisschen zusammen die Stadt erkundet und sind dann abends mit dem Bus nach Córdoba gefahren.

Kaum war ich wieder in meiner Wohnung, hat es sich wieder angefühlt, wie wenn ich nie weg war. Vor allem das Wetter hat mir meine Rückkehr sehr einfach gemacht, denn kaum war ich aus Deutschland weg, hat sich der Winter so richtig gemeldet und alles erst mal in eine tiefe Schneeschicht gewickelt. Also ich muss ehrlich zugeben, dass ich die spanische Sonne da doch bevorzuge. :P

Die letzten Wochen waren dann von Lernen geprägt, da die Klausuren anstanden. Ich habe leider viel Zeit in der Bib verbracht, aber trotzdem versucht, so vieles wie möglich noch zu machen. So gab es ein paar Spieleabende, DVD-Abende, essen gehen, shoppen, weggehen, usw.

Sehr viel mehr gibt es eigentlich auch gar nicht zu berichten, das Auslandssemester neigt sich bald dem Ende und ich bin ehrlich gesagt schon etwas geschockt, wie schnell die Zeit vergangen ist.. Klar freut man sich wieder auf Zuhause und das gewohnte Umfeld, andererseits will ich auch nicht dass die Zeit hier in Spanien schon bald vorbei ist.

 

Jetzt ist es an der Zeit ein Fazit zu ziehen und ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich jeder Zeit wieder ins Ausland gehen würde! Ich habe viel erlebt, musste mich anfangs doch etwas durchkämpfen mit Spanisch, habe Leute aus aller Welt kennengelernt und bin viel herumgereist. Es waren auf jeden Fall unvergessliche 5 Monate, die mir mal wieder Lust auf mehr Reisen, mehr Bekanntschaften, mehr Sprachen und mehr Abenteuer gemacht haben. Aber es waren auch 5 Monate, die mir mal wieder gezeigt haben, bestimmte Dinge mehr zu schätzen und es schön ist, nach dieser Zeit nach Hause zu kommen und feststellen zu dürfen, dass alles beim Alten geblieben ist und man sich sofort wieder rundum wohlfühlt im Kreise der Familie & Freunde. :)


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Feliz Navidad

Die spanische Adventszeit

Die Zeit vergeht stetig, so dass ich mich plötzlich in der Adventszeit widerfinde. Auch in Córdoba hat Weihnachten Einzug gehalten, die Straßen und Geschäfte sind alle weihnachtlich geschmückt - meiner Meinung nach etwas zu sehr, da mich die Beleuchtung in jeglichen Farben etwas an Amerika erinnert. In Weihnachtsstimmung komme ich hier allerdings trotzdem nicht, denn die Temperaturen erinnern nach wie vor an einen deutschen Spätherbst, heute hat das Thermometer mal wieder 20 Grad erreicht. Glühwein trinken ist hier dann eher fehl am Platz, hier sitzen die Leute abends immer noch draußen und gönnen sich ihr Feierabendbier. Deswegen freue ich mich die Weihnachtsfeiertage zu Hause mit meiner Familie zu verbringen.

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Una aventura en Marruecos

In einer anderen Welt

Ja, meine Lieben, ich bin wieder zurück in der Zivilisation, mit vielen Eindrücken, Gedanken, Bildern und Erinnerungen. Die letzten Tage in Marokko waren unglaublich und werden mir wohl für immer im Gedächtnis bleiben. Es war einfach komplett anders, als was ich bis jetzt gesehen und erlebt habe. Wie oft ich in diesen Tagen, meine Eindrücke mit "es otro mundo" (es ist eine andere Welt) beschrieben habe, kann ich an einer Hand nicht mehr abzählen. Ich bin nach wie vor geflasht, von dem was ich gesehen habe, positiv als auch negativ, und versuche euch jetzt ein bisschen daran teilhaben zu lassen.

Also von vorne: Am Freitagmorgen um 3 Uhr ging es los Richtung Südküste Spanien, genau genommen Tarifa, wo wir die Fähre nach Tanger (Afrika, Marokko) nehmen würden. Die Busfahrt war relativ kurz, da natürlich jeder geschlafen hat, es war ja immerhin mitten in der Nacht. Als wir dann gegen 7 Uhr in Tarifa angekommen waren, waren trotzdem alle noch ziemlich verschlafen und müde, aber genauso aufgeregt und gespannt was uns in den folgenden 5 Tagen erwarten sollte. Erst mal ging es dann auf die Fähre, wo wir schon auf das erste Hindernis stoßen sollten. Und zwar wegen unseren Personalausweisen. Die Erasmusgruppe, die die ganze Reise organisiert hatte, meinte wir können auch ohne Reisepass nach Marokko einreisen. Da hatten sie sich wohl getäuscht, denn als ich und noch 7 andere Leute über die Grenze wollten, wurden wir mit einem eisernen Kopfschütteln der spanischen Polizei wieder zurückgewiesen. Die Nachricht war eindeutig: Mit Personalausweis sollten wir keine Chance haben nach Marokko einzureisen. Große Aufregung und riesiges Chaos! Vor allem weil die andere Hälfte der Gruppe ja einen Reisepass hatte und dementsprechend schon auf der anderen Seite der Grenze war. Die Koordinatoren der Erasmus-Gruppe waren sichtlich geschockt angesichts der Nachrichten und versuchten mit Händen und Füßen die spanische Polizei umzustimmen. Letztendlich haben die dann mit der Polizei in Marokko telefoniert, welche grünes Licht gegeben haben. Wir konnten also dann gottseidank mit unseren Personalausweisen die Grenze passieren und auf die Fähre. Ich hatte kurzzeitig befürchtet, doch nicht nach Marokko zu kommen, was mich angesichts der Erlebnisse wirklich sehr betrübt hätte. Aber es ist ja alles gutgegangen und wir konnten in unser Abenteuer starten.

Nach gerade mal einer halben Stunde Fahrt, waren wir bereits in Afrika angekommen. Mir war davor gar nicht so bewusst, wie nah Afrika eigentlich an Spanien liegt. Aber die kürzeste Distanz zwischen den beiden Küsten beträgt gerade mal 13km, ein Katzensprung! Wir sind alle heil in Tanger angekommen und haben unsere Euros erst mal gegen Dirham gewechselt, der Währung in Marokko. Gottseidank ist der Wechselkurs einfach, man rechnet einfach den Dirham Betrag durch 10 und hat den Eurobetrag. Das hat uns lästiges Kopfrechnen und Taschenrechner erspart. Wir sind dann erst mal in ein kleines Dorf in den Bergen gefahren, wo wir schon in den Genuss an vielen kleinen Läden und Märkten kamen.

Der nächste Tag startete in Fes. Wir sind morgens los und haben uns die Altstadt und verschiedene Märkte angeschaut. Ohne den Tourguide wäre man allerdings hoffnungslos aufgeschmissen. Die Gassen sind so eng und verwinkelt, dass ich bereits nach 10 Minuten komplett die Orientierung verloren hatte. Immer wieder kreuzen allerhand Tiere den Weg, vor allem Katzen und Esel, die schwer bepackt durch die Gassen laufen. Alles ist eng und anders. Als blonde Frau muss man mich außerdem an sehr viele Blicke gewöhnen, die man von den Männern bekommt. Im Gegensatz zu einer Freundin, habe ich allerdings keinen Heiratsantrag bekommen, also keine Angst, ich komme nach wie vor nach Hause :D Auf jeden Fall gab es vieles zu sehen und zu kaufen! Die Farben von Schals, Schuhen und Taschen haben die Gassen regelrecht erleuchtet. Aber auch hier ist Vorsicht angesagt, denn Marokko gehört zu den Ländern, wo gehandelt wird. Auch ich habe mich stur gestellt und meinen Schal letztendlich für 5 € weniger gekauft.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Wüste. Wir saßen beinahe den ganzen Tag im Bus, aber das lange Fahren sollte sich mehr als auszahlen. Erst spät abends sind wir in unserer Unterkunft angekommen. Wir haben direkt in der Wüste geschlafen, in sogenannten Jeimas, den Zelten der Nomaden. Die Nacht zähle ich allerdings nicht zu meinen besten, denn es war unglaublich kalt, obwohl ich 5 Schichten an Kleidung anhatte, habe ich gefroren wie verrückt und deshalb so gut wie kein Auge zugemacht habe. Lange schlafen war sowieso nicht drin, denn um halb 6 ging es auf dem Rücken der Dromedare auf zum Sonnenaufgang. Dieser Moment gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsmomenten.

Danach sollte es genauso gut weitergehen. Nämlich mit dem Geländewagen durch die Wüste. Es war ziemlich holprig und wir waren regelrecht durchgeschüttelt als wir wieder die normale Straße erreichten, aber so viel gelacht haben wir glaube ich schon lange nicht mehr.

Weiter ging es nach Meknes, eine weitere Stadt, wo wir die Nacht verbracht haben. Der letzte Tag bestand leider auch wieder aus viel Busfahren, bevor es abends um 5 Uhr auf die Fähre Richtung Spanien gehen sollte. So schnell waren die 5 Tage auch schon wieder vorbei.

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Unos días en Granada

Eine weitere andalusische Stadt

Am vergangenen Wochenende haben wir uns trotz Uni-Stress dazu entschlossen, einen Ausflug nach Granada zu machen. Immerhin müssen wir wenigstens ein bisschen dem Erasmus-Klischee entsprechen, wenn wir schon nicht jeden Tag Party machen. Also lieber die Kultur- Schiene.

Chloé, Anita und ich sind am Freitagmorgen von Córdoba aus mit dem Bus Richtung Granada. Vom Busbahnhof haben wir uns durch das Bus-Chaos in die Innenstadt zum Hostel gekämpft. Dort kurz unsere Sachen abgegeben und dann direkt zur Alhambra, dem Must-See in Granada. Die Alhambra ist eine Stadtburg des maurischen Stils. Sie gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Europa und ist seit 1984 Weltkulturerbe. Täglich können ungefähr 7500 Leute die Alhambra besuchen, hört sich vielleicht nach viel an, aber ihr werdet#s kaum glauben, aber die Alhambra ist echt so gut wie jeden Tag ausgebucht. Wir hatten eigentlich vor, das letzte Wochenende hinzugehen, konnten aber bereits keine Tickets mehr im Internet reservieren, weil alle schon weg waren. Für den Freitag waren dann noch 100 Tickets (von 7000!!!!) übrig. Also sind wir am Freitag in die Alhambra getigert und haben einen wundervollen, sonnigen Tag erlebt.

Im Hostel wurden wir schon beim Einchecken auf die Tapas-Tour am Abend hingewiesen, für die wir uns kurzerhand angemeldet haben, immerhin nicht schlecht, von Einheimischen ein paar gute Restaurantempfehlungen zu bekommen. Die Tour sollte um 20 Uhr starten - ihr könnt euch schon denken, dass sie nicht um 8 angefangen hat. Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt und waren um 10 nach 8 im Aufenthaltsraum, wo noch ein paar andere darauf warteten, dass die auftaucht, die das ganze organisieren sollte. Irgendwann war es 20 vor 9 und wir haben uns dann entschlossen einfach auf eigene Faust loszuziehen. Also haben wir uns kurzerhand verabschiedet und sind gegangen, und die ganze restliche Gruppe hat sich uns angeschlossen :D Die Frau an der Rezeption fand es glaub nicht so witzig, dass wir einfach selber losgehen, aber irgendwann ist es auch in Spanien einfach zu viel des Guten. Wir waren eine wild zusammengewürfelte Truppe, USA, Italien, Österreich, Frankreich. Auf jeden Fall äußerst unterhaltsam.

Der nächste Tag starteten wir damit, ein anderes Stadtviertel von Granada zu erkunden. Wir sind voller Tatendrang auf einen Berg hochgelaufen, damit wir einen schönen Blick über die Alhambra und Granada haben. Leider war das Wetter nicht mehr ganz so perfekt, aber der Ausblick war trotzdem genial.

Nach dem Erkunden der Shoppingmeile und einem Kaffee, haben wir uns dann wieder Richtung Busbahnhof begeben. Da war kurz nochmal Aufregung im Spiel, als wir fast 25 Minuten auf den Bus in Richtung Busbahnhof gewartet haben, und wir schon etwas panisch wurden, dass wir unseren Bus nach Córdoba verpassen würden. Letztendlich ging aber alles gut und wir sind wieder heil "Zuhause" angekommen. :)

So meine Lieben, das war mein Wochenende in Granada. Das kommende wird richtig weihnachtlich, denn wir werden Plätzchen backen, um das Adventsfeeling auch nach Spanien zu bekommen. Schnee haben wir ja nach wie vor keinen, im Gegensatz zu euch, aber leider sind die Temperaturen ziemlich gesunken. Ich friere hier tatsächlich, wofür ich von den Spaniern etwas verständnislose Blicke ernte, da ich doch "alemana", also Deutsche bin und die Kälte eigentlich mehr als gewöhnt sein sollte. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich auch in Deutschland immer friere :D

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Visita de la familia

Auf Erkundungstour in Sevilla

An Halloween habe ich Besuch aus der Heimat bekommen, meine Schwester kam aus Deutschland angereist. Da dieses Jahr der Feiertag von Allerheiligen auf einen Sonntag gefallen ist, wurde in Spanien der Montag auch noch zum Feiertag gemacht. Hieß für mich, verlängertes Wochenende. Das haben Nadine und ich genutzt, um Sonntag und Montag nach Sevilla zu fahren und eine weitere spanische Stadt zu erkunden. Leider stand das spanische Wetter dieses Mal nicht so wirklich auf unserer Seite, was uns in den Genuss von spanischem Dauerregen brachte. Montag war also Schirm und Regenjacke angesagt. Sevilla ist auf jeden Fall eine wundervolle Stadt, ich würde auf jeden Fall nochmal hingehen, wenn ich irgendwann die Möglichkeit dazu habe. Der Plaz de Espana ist wirklich traumhaft, man fühlt sich so ein bisschen nach Venedig versetzt. Aber auch sonst bietet Sevilla alte Gebäude und Kirchen, tolle Plätze zum Verweilen und nette Cafés.

Die restliche Woche haben wir zusammen Córdoba erkundet. Auch ich habe nochmal ein paar neue Ecken kennengelernt, alleine macht man sich ja nicht so wirklich auf Erkundungstour. In Córdoba hat dann auch das Wetter wieder mitgespielt, sodass wir eine schöne sonnige Woche hatten. Wir haben versucht, so viel wie möglich in die kurze Zeit zu packen und waren viel unterwegs.

Ansonsten kann ich nicht viel berichten. Die Wochen vergehen neben Uni, Sport, Freunde treffen, ausgehen, und und und..In 6 Wochen geht schon mein Flug nach Hause und es heißt Feliz Navidad. Die Zeit rennt nach wie vor.. :D Große Reisen steht nur noch eine bevor, nämlich nach Marokko Anfang Dezember. Darauf freue ich mich schon sehr, weil das nochmal ein ganz anderes Erlebnis werden wird.


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Las características de los espanoles

Wie ticken die Spanier?

Die Eigenheiten der Spanier... jaja, nachdem ich jetzt schon 2 Monate in Spanien lebe, habe ich doch schon die ein oder andere typische Eigenheit der Spanier/dem spanischen Land festgestellt. Hier nun also meine ganz persönliche, wissenschaftlich nicht geprüpfte und teils wahrscheinlich sehr subjektive Liste:

 

1. Das Uni-System: Wie ich ja schon in einem meiner frühren Blogeinträge erzählt habe, ist das spanische Uni-System sehr schulisch angelegt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal solche Lobhymnen auf das deutsche Uni-System singe, aber es ist so. In Spanien hat man jede Veranstaltung 4 Stunden die Woche (Vergleich Deutschland, 90 Minuten!) dementsprechend gehen die behandelten Themen mehr in die Tiefe, so dass man sich mehr damit auseinandersetzen muss. Diese Auseinandersetzungen finden dann oft mittels Zusammenfassungen schreiben, eigene Meinung vertreten oder Diskussionen auf einer Online-Platform führen, statt. Im Prinzip ja eigentlich nichts Schlechtes, aber wenn man das für jeden Kurs und für jede Stunde machen muss, dann häuft sich da doch einiges an Arbeit an. Nicht zu vergessen die Gruppenarbeiten. In jedem Fach muss man oft in Gruppen eine finale Arbeit abgeben (ca. 50 Seiten) und diese natürlich noch präsentieren. Klasur gibts am Ende des Semester noch zusätzlich ;) Fazit: Ich werde mich nie wieder in Deutschland über mein Pensum an Lesestoff und Referaten beschweren!

 

2. Autofahren: In diesem Punkt muss ich sagen, bin ich positiv überrascht. Der Mythos von den rasenden, hupenden und wild gestikulierenden spanischen Autofahrer hat sich bisher noch nicht wirklich bestätigt. Die Autofahrer halten vorschriftsmäßig an jedem Zebrastreifen an, um die Fußgänger passieren zu lassen (und glaubt mir, hier gibt es viele Zebrastreifen) und fahren auch sonst sehr gewissenhaft mit Blinker. Der Blinker wird allerdings immer eingesetzt und vor allem zum Parken. Die Spanier stellen nämlich ihr Auto gerade dort ab, wo es ihnen am günstigsten erscheint, dann wird der Warnblinker reingehauen und das Auto stehen gelassen. Manchmal nur 5 Minuten, manchmal aber auch länger. Frei nach dem Motto: Mit Warnblinker darf ich überall parken.

 

3. Geduld: Die Eigenschaft, die ich nicht besitze und ich mich deswegen oft zusammenreißen muss, wenn es mal wieder heißt: Gut Ding will Weile haben. Zum Beispiel: Ich warte seit geschlagenen 2 Monaten auf meinen spanischen Studentenausweis. Nach mehrmaligem Nachfragen wurde mir schließlich geraten, einfach abzuwarten. Toller Ratschlag, viel mehr kann ich ja sowieso nicht machen. Auch in den Restaurants kann es manchmal gut sein, dass man etwas länger warten muss, bis der Kellner die Bestellung aufnimmt, auch wenn er die neuen Gäste schon erblickt hat. Ein Fall hat meinen Geduldsfaden allerdings so dermaßen strapaziert, dass ich kurz vorm Ausrasten war: Ich hatte Anfang vom Semester ein Buch in einer Buchhandlung bestellt, dass ich für die Uni bis Mitte Oktober lesen sollte. Also, nach deutscher Eigenart, wollte ich das Buch vorsorglich sehr früh bestellten, damit ich gleich damit anfangen konnte. Das Ende des Lieds war dann, dass ich ungefähr 10mal in dieser Buchhandlung war, und der Buchhändler mich jedes Mal mit den Worten "morgen kommt das Buch" auf den nächsten Tag vertröstet hat. Ich war Dauergast in dieser Buchhandlung, so dass der liebe Mann am Ende auch meinen Name kannte. Nie wieder bestelle ich etwas in dieser Buchhandlung!

 

4. Arbeitsweise: Sehr eng verbunden mit Punkt 3. Die Spanier haben die Ruhe weg. Hektik und Eile gibt es hier eher wenig. Die Arbeitszeiten sind von 9 Uhr morgens bis ca. 14h. Dann wird erst mal 3 Stunden Siesta gemacht, bis dann von 17h bis 20/21h die Geschäfte wieder öffnen. Außerdem macht es auf mich den Eindruck als ob niemand so genau weiß, was der andere tut. Wie oft habe ich schon 3 verschiedene Versionen gehört, wenn es um bürokratische Angelegenheiten oder sonstiges ging. Heißt: sich immer um alles selber kümmern und informieren.

 

5. Mentalität: Eins vorweg: Ich liebes die spanische Mentalität. Die Spanier sind sehr herzliche und freundliche und vor allem immer gut gelaunte Menschen. Selten sieht man hier die düsteren Gesichter, die einem in Deutschland tagtäglich auf der Straße begegnen. Spanier sind sehr aufgeschlossen und begrüßen einen nicht mit Handschlag, sondern mit Küsschen rechts und links auf die Backe. Das kann für uns Deutsche manchmal schon etwas überraschend sein, wenn beinahe Wildfremde einen plötzlich abknutschen. Trotzdem gefällt es mir besser als die distanzierte Art der Deutschen ;)

 

6. Bauweise der Häuser: Ich befürchte, die Spanier haben noch nicht gelernt, wie man Häuser richtig isoliert.. Zumindest macht es auf mich den Eindruck als sei es im Sommer mega heiß und im Winter/Herbst dringt die Kälte überall zu den Wänden rein. Außerdem haben wir in unserer Wohung Fenster, die gar nicht richtig schließen, bedeutet, ein kleiner Spalt bleibt immer offen, wo der Wind dann gut durchziehen kann. Außerdem sind die Wände so schlecht isoliert, dass man jedes Wort versteht, dass der Mitbewohner in seinem Zimmer spricht. Heißt, Privatsphäre.. eher nein.

 

7. Deutschland-Liebhaber: Ja, wirklich, die Spanier scheinen ein Faible für Deutschland zu haben. Für sie ist es das Land, wo jeder Arbeit hat und findet und es an nichts mangelt. Na ja, man muss schon zugeben, dass Deutschland im Vergleich zu Spanien wirtschaftlich und auch sonst um einiges besser dasteht. Allerdings gibt es auch bei uns Probleme, aber wenn man den Spaniern glauben will, dann ist Deutschland für sie so etwas wir für die Deutschen die USA vor einiger Zeit. Das gelobte Land eben. Viele Spanier lernen  zu meiner großen Überraschung auch deutsch, auch mit der Absicht, irgendwann nach Deutschland zum Arbeiten zu gehen. Zitat von einem spanischen Kommilitonen: "Wenn es in Deutschland nicht so kalt wäre, würde ich sofort dahin ziehen." Tja, da muss man wohl Abstriche machen.

 

8. TV-Programm: Dazu gibts nicht viel zu sagen außer: genauso schlecht wie in Deutschland!

 

9. Gas: Hier wird noch mit Gas gekocht. Bedeutet wir haben einen Gasherd, der mit einem Feuerzeug zum Laufen gebracht wird und an eine bombona de gas (Gasflasche) angeschlossen ist. Ca. alle 4 Wochen ruft man dann bei der Gasfirma an und bestellt eine neue bombona. Die wird dann von einem sehr kräftigen Mann die 5 Stockwerke hochgetragen (ihr erinnert euch, wir haben keinen Aufzug) und schließlich von uns technisch begabten Mädels angeschlossen, wenn die alte leer ist. Bis jetzt haben wir es geschafft, dabei nicht die Wohnung in die Luft zu jagen :D

 

10. to be continued...

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El tiempo vuela

Ausflug nach Lissabon

Die Überschrift sagt es ja schon: Die Zeit rennt.. und ich weiß ehrlich gesagt nicht wohin! Kaum hat man sich eingelebt und es ist sowas wie Alltag eingetreten, ist auch schon ein gutes Drittel meines Auslandaufenthaltes vorbei. Ich habe das Gefühl, die Tage haben zu wenig Stunden für das, was ich eigentlich alles vorhabe und erleben will und dem, was ich für die Uni erledigen muss. Klar, dass man in so ein Auslandssemester so viel wie möglich reinpacken will, immerhin ist die Zeit einmalig. Trotzdem ertappe ich mich auch hier dabei, wie ich den Alltagstrott zulasse und ich nach der Uni einfach gerne gemütlich zu Hause auf dem Sofa entspanne. Wie in allen anderen Semestern schmiedet man Pläne von all den tollen Sachen, die man machen will, wo man mal essen gehen will, was man so ausprobieren und sehen möchte. Und dann fühlt man sich aber doch einfach wie zu Hause und lässt Woche um Woche verstreichen, ohne ein Haken hinter die To-Do Liste zu setzen (mal abgesehen von den Unisachen, die natürlich pflichtbewusst abgegeben werden). Immerhin kann ich einen Punkt auf meiner To-Do Liste abhaken, ich hab mich nämlich zwischenzeitlich im Sport angemeldet und erlebe Zumba, Aerobic und Co. jetzt auf spanisch, was manchmal ganz schön witzig sein kann.


Ein weiteren Punkt auf der Reise- spots- to- see Liste kann ebenfalls abgehakt werden: Lissabon. Vergangenes "finde" (spanisch für Wochenende) haben wir uns mit dem Bus nach Portugal aufgemacht. Nach knappen 7 Stunden Busfahrt sind wir dort angekommen. Der erste Stopp war erst mal die riesige Statue, die man eigentlich in Rio de Janeiro vorfindet, die aber von den Lissabonern (heißen die so?!) nachgebaut wurde. Laut Tourguide haben die nämlich ein Fabel für besondere Bauwerke und bauen diese gerne mal nach. So findet sich auch eine Nachahmung der Golden Gate Bridge. Da kann man doch leicht mal vorgeben, man sei kurz in die USA geflogen ;) Der nächste Tag hat uns mit strömenden Regen begrüßt, also wurden die Regenschirme (übrigens das erste Mal seit ich in Spanien bin) ausgepackt und die Regenjacke angezogen.

Der Sonntag war wettertechnisch leider genauso schlecht wie der Samstag, also wiederum Regenjacke und Schirm. Nach einem kurzen Stopp in Belém, einem Stadtteil von Lissabon, haben wir schließlich wieder die lange Heimfahrt. Dank meinem tollen Hörbuch, sind 7 Stunden Busfahrt sogar erträglich :D Spätabends sind wir wieder in Córdoba angekommen und wurden prompt vom Regen überrascht, es scheint, als hätten wir ein kleines Präsent aus Portugal im Koffer dabeigehabt. Der folgende Montag war Feiertag, also keine Uni. Der Tag wurde natürlich genutzt, um die liegen gebliebenen Zusammenfassungen zu schreiben und Texte zu lesen.

Mittlerweile ist schon wieder ein finde vergangen, ich sag ja, die Zeit rennt. Zur Abwechslung stand kein Ausflug auf dem Plan, dafür gemütliche Spiele- und Fernsehabende. Mal sehen, was die nächste Woche so mit sich bringt.

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Das Leben neben der Uni

Fiestas y viajes

Nachdem ich mich in den ersten Wochen an den andalusischen Akzent gewöhnt habe und mich mithilfe von Wörterbuch und google durch den Uni Alltag geschlängelt habe, war es an der Zeit das Studentenleben zu genießen und erste Freundschaften zu schließen. Mit neuen Freunden ist das ja immer so eine ganz witzige Sache. Ich erinnere mich oft an den Kindergarten, als man zu jemand hin und ist gefragt hat: "Willst du mein Freund sein?" Heute läuft das Ganze ohne Fragerei. Irgendwie kommt dann aus unerklärlichen Gründen eine Gruppe zusammen. Wir waren letztendlich multikulturell gemischt. Meine Mitbewohnerin Anita (Deutschland), Sandra, die ebenfalls in Konstanz studiert, Chloé (Frankreich), Sol und Juyun aus Korea und ich. Wir waren dann immer bisschen zusammen unterwegs.

Unser erster Ausflug ging nach Nerja ans Meer. Córdoba liegt ja leider mitten in Spanien, also keine Gelegenheit sich nach der Uni ins Wasser zu stürzen. Außerdem waren wir im pueblo des los pitufos, auf deutsch: das Schlumpfdorf. Das ganze Dorf, das irgendwo im Nirgendwo liegt, ist blau gestrichen und überall stehen Schlümpfe in jeder nur vorstellbaren Art.

Neben den Ausflügen am Wochenende, standen natürlich auch die Partys auf unserer Checkliste. Hierzu sei gesagt, dass die Spanier vor 3 Uhr eigentlich nicht in die Disko gehen. Wir waren öfters gegen 2 Uhr in der Disko und die Ersten! Der Großteil kommt tatsächlich erst gegen halb 3. Dann ist der Feierei aber kein Ende gesetzt. Vor 6  Uhr geht hier niemand nach Hause. Da musste ich mich erst mal sehr dran gewöhnen, vor allem sich erst gegen 11 Uhr überhaupt zum Vorglühen zu treffen und dann gegen halb 2 erst mal loszugehen, wenn man in Deutschland eigentlich schon langsam wieder den Heimweg antritt. Die Musik entspricht aber sehr meinem Geschmack, was es auch wirklich nicht so schwer machte, bis morgens durchzufeiern.


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Spanien ich komme!

Das kommt mir spanisch vor..

Zwei Jahre ist es nun her, seit ich das letzte Mal für längere Zeit unterwegs war. Jetzt ist es endlich wieder soweit!! Dieses Mal geht meine Reise nach Spanien, wo ich ein halbes Jahr an der Uni in Córdoba studieren werde. Natürlich dürft ihr mich wieder begleiten durch meine Zeit dort, die bestimmt anfangs von Sprachproblemen und Chaos geprägt sein wird. :D Trotzdem freue ich mich sehr darauf!

Meine dortige Wohnung habe ich vorab über das Internet gefunden, wer meine zukünftigen Mitbewohner sein werden, habe ich dann erst erfahren, als ich dort angekommen bin. Zu meiner Freude stieß ich auf eine deutsche Mitbewohnerin, was mir die ersten chaotischen Tage der Planerei unglaublich erleichtert haben. Mein Zimmer fiel dagegen nicht so toll aus wie erwartet und erwünscht. Aus irgendeinem Grund wirkte das Zimmer auf dem Foto um einiges geräumiger. In Wahrheit waren es vielleicht 8qm, es passte ein kleines Bett rein, ein Schrank und ein Minischreibtisch. Dann hatte ich gerade noch so viel Platz mich einmal um mich selbst zu drehen. Das hat mir dann meine Hochstimmung der Ankunft etwas verdorben und ich habe mehrere Tage hin und her überlegt, ein neues Zimmer zu suchen. Dann habe ich mich allerdings dazu entschlossen zu bleiben, weil die Wohnung auch über ein Wohnzimmer verfügte und ich eh nicht vorhatte viel Zeit in meinem Zimmer zu verbringen. Also habe ich mich mit meinem kleinen Zimmerchen arrangiert, habe mich eingerichtet und mich letztendlich auch wirklich wohl gefühlt.

Auch an der Uni stieß ich anfangs auf ein paar Anlaufschwierigkeiten. Denn entgegen aller Erwartungen, gab es keine Infoveranstaltung vorab, weswegen ich einfach meinen Stundenplan online zusammensuchen musste. Das hat sich letztendlich als schwieriger herausgestellt, als gedacht. Ich war dann tatsächlich 3 Stunden damit beschäftigt verschiedene Kurse und Veranstaltungen rauszusuchen, die sich nicht überschneiden, mir inhaltlich gefallen und in meinen Studienplan in Deutschland passen.. Ich bin dann aber doch fündig geworden und habe dann entschieden zwei Veranstaltungen auf englisch und zwei auf spanisch zu besuchen. Der andalusische Akzent verlangt mir nämlich meine ganze Konzentration ab, denn die Andalusier sind Meister im Buchstaben verschlucken. Das S wird eigentlich so gut wie gar nie ausgesprochen, bedeutet, aus einem Gracias wird einfach Gracia. Das kann bei manchen Worten, und vor allem bei welchen, die man noch nicht kennt, schon zur Herausforderung werden. So langsam habe ich mich dran gewöhnt, dass aus Sätzen wie "depués tenéis que hacer" (z.B danach müsst ihr.. machen) der Satz "Despuä teney que hacer" wird. Also ohne s und alles bisschen genuschelt. Hasta Luego (bis bald) wird einfach zu "a luego". Klar, ist ja auch ziemlich umständlich, jedes Wort komplett auszusprechen.

Der erste Unitag war dann natürlich etwas chaotisch, immerhin musste ich mich erst mal im Unigebäude zurecht finden, was sich als größer und verwinkelter herausstellte als es uf den ersten Blick erscheint. Dementsprechend habe ich mich durchgefragt und bin dann auch in jedem gewollten Kurs angekommen. Schnell habe ich auch gemerkt, dass das spanische Uni-System ziemlich verschult ist. Die spanischen Studenten haben ihren Stundenplan und ihre Kurse vorgegeben, können also nichts wählen, sondern müssen das machen, was in diesem Jahr vorgesehen ist. Dadurch ändert sich auch die Kurskonstellation nicht, was bedeutet, dass im Kurs immer die gleichen Leute sind, also wirklich wie eine Schulklasse. Davon abgesehen zählt hier die mündliche Leistung zur Note, was für mich natürlich nur von Nachteil ist, immerhin kann ich mit den Spaniern in keiner Weise mithalten. Was ich zu den Inhalten mündlich beitragen kann.. man wird sehen. Auch die anderen Anforderungen sind unerwartet hoch. Neben Examen am Ende des Kurses muss man meistens mehrere Zusammenfassungen oder andere Texte einreichen, auf spanisch versteht sich. Und ganz wichtig für die Spanier: Gruppenarbeit! Heißt, man arbeitet zusammen in einer Gruppe an einem Projekt und wird darin ebenfalls benotet. All das zusammen ergibt dann die finale Note. Ich bin wirklich gespannt was bei mir am Ende dabei rauskommt. Mein Veranstaltungen sind meistens abends, die letzte dauert bis 21 Uhr. Eine Uhrzeit, die ich von Deutschland überhaupt nicht kenne und eigentlich auch vermeiden wollte. Aber gut, die Uni fängt hier halt auch erst um 9 Uhr an, das wird dann eben abends wieder drangehängt. Na ja, alles eine Frage der Gewohnheit ;) Was allerdings nicht zu toppen ist, ist das Gebäude der Uni. Es ist traumhaft! Ein wirklich altes Gebäude, bei dem man schon beim Eintreten die historische Vergangenheit spüren kann. Oooookay, etwas geschwollen ausgedrückt, aber es ist einfach etwas komplett anderes, ob man in einem solchen Gebäude unterrichtet wird, oder in einem sterilen Betonklotz.

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